Hast du jemals mit Leuten gelebt, die sich für alles bedanken, zu jeder Zeit? Dies verändert unsere Beziehungen, wie es in Jeanne Siaud-Facchins Buch S’il te plaît aide-moi à vivre beschrieben wurde:

 

«Danke zu sagen, verändert das Leben, unser Leben, bis zur Unendlichkeit. Danke für diesen Sonnenstrahl im dunklen Himmel, danke, dass du da bist, danke für dieses gemütliche Kissen, danke für die Geborgenheit, danke für dieses Lächeln, danke, dass du mich lächeln lässt, danke, dass du mir die Hand gibst, danke für das warme Brot. Danke, danke, danke…

 

Wir haben zu jedem Zeitpunkt tausend und eine Gelegenheit, uns zu bedanken, oder besser gesagt, diese unendliche Dankbarkeit für die kleinen und grossen Geschenke des Lebens zu spüren. Dankbarkeit, der die Wissenschaftler den schickeren Namen der dankbaren Orientierung der Aufmerksamkeit geben, ist die Absicht, immer wieder zu erkennen, sich bewusst zu werden, zu integrieren, dass uns das Leben Momente des Glücks mit unbegrenzter Grosszügigkeit bietet.

 

Zu lernen, sich trotz aller Zwischenfälle des Lebens zu bedanken, inmitten von Dunkelheit und Abgründen, wenn alles auseinanderzufallen scheint, ist ein Trank, der ohne Einschränkung konsumiert werden kann. Dankbarkeit hat eine so grosse Kraft, auch eine heilende, die uns einfach davon überzeugen muss, dass ihre Auswirkungen auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Lebenszufriedenheit so spektakulär sind, dass wir jeden unserer Tage mit tausend Dankesworten untermalen wollen. Mit Danksagungen einschlafen, als ob sie ein Kuscheltier wären, verändert auch die Nächte und die Schlaflosigkeit. Ja, einfach wie ein Dankeschön.

 

Sie werden verstanden haben, dass es nicht um blosse Höflichkeit und soziale Konventionen geht, was wichtig ist, aber sich auf einer anderen Ebene befindet: Hier pflegen wir unseren inneren Garten. Und wir gewinnen sieben Jahre Leben, danke!» (S. 134-135)

 

Seit einem Jahr dankt die marianistische Familie in Togo für sechzig Jahre marianistischer Präsenz in ihrem Land. Am 13. Oktober 2019 endete das Jubiläum, aber die Danksagung muss fortgesetzt werden.

Jean-Paul Federneder, sm